#70 Immobilientipp: “Virtuelle Besichtigungen sind keine Entscheidungsgrundlage”

Casa Bene Immotipp #70

“Virtuell” scheint das neue “real” zu werden. Gerade in schwierigen Zeiten wie der Corona-Krise lernen wir alle immer mehr, uns auf virtuellem Wege zu begegnen, weil es real und physisch nicht mehr so einfach ist. Bis zu einem Grad geht das auch gut, aber wir merken rasch: Wenn es wirklich wichtig wird, reicht “virtuell” nicht mehr. Oder kennen Sie viele Beispiele, bei welchem virtuell geheiratet wurde? Virtuell beerdigt wurde? Oder jemand virtuell ein Haus gekauft hat?

Die Sinne des Menschen sind darauf programmiert, seine Umgebung in allen Facetten wahrzunehmen, zu spüren und sich ein Gefühl des Gegenübers und der Umgebung zu machen. Die geschieht zwar zu einem grossen Teil visuell, weil wir visuell gesteuerte Lebewesen sind. Aber es geschieht über alle unsere anderen Sinne und auch über unser Unterbewusstsein, welches die riesige Flut an Eindrücken und Informationen verarbeitet. Je wichtiger etwas für uns ist, desto instinktiver legen wir wert auf eine “physische” Begegnung mit allen Sinnen. Gerade beim Kauf eines Hauses geht es bei den meisten Menschen um eine der wichtigsten Entscheidungen in ihrem Leben. Es geht um das zukünftige zu Hause, welches für alle Sinne eine Heimat und einen Rückzugsort darstellen soll. Dank moderner Technologie haben Hausverkäufer heute digital immer mehr Möglichkeiten, virtuell ein Gefühl zu vermitteln, welches fast an die realen Eindrücke vor Ort herankommt. Über virtuelle Hausführungen bis zu Brillen mit der Funktion der “Augmented Reality” geht relativ viel. Es ersetzt aber nie einen Besuch vor Ort. Diese Technologien helfen eigentlich nur bei etwas: Beim Vermitteln des ersten Eindruckes und bei der Vorselektion möglicher Kauf-Interessenten. Der finale Kaufentscheid geschieht erst, wenn man vor Ort, gesteuert von allen Sinnen, alles angeschaut und angefasst hat. Digitale Spielereien sind okey, aber die guten alten Sinne bleiben das Wahre.

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